Häufige Begleit­erkrankungen von Gicht

Stacks Image 14
Gicht ist eine Erkrankung, die durch eine Ansammlung von Harnsäure­kristallen in den Gelenken und anderen Körper­geweben verursacht wird. Leider tritt sie selten allein auf. Im Gegenteil: Mit der Gicht treten sehr häufig begleitende Erkrankungen auf, die zum Teil schwer­wiegend sein können. Im Folgenden listen wir die wichtigsten auf.
  1. Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Gicht ist mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Blut­hoch­druck, Schlag­anfall und Herz­erkrankungen verbunden. Etwa 74 % der Betroffenen leiden an Bluthoch­druck und mehr als 10 % erleiden einen Schlag­anfall oder Herz­infarkt.

  2. Nierenerkrankungen: Die Ansammlung von Harnsäure­kristallen kann auch die Nieren beeinträchtigen und zu Nieren­erkrankungen führen. Etwa 71 % der Gicht­kranken haben mindestens eine leicht eingeschränkte Nieren­funktion (chronische Nieren­krankheit im Stadium 2) oder schlechter.

  3. Fettleibigkeit: Über­gewicht und Fett­leibigkeit können das Risiko für Gicht erhöhen und auch Begleit­erkrankungen wie Blut­hoch­druck und Diabetes fördern. Etwa 53 % der Betroffenen sind adipös.

  4. Diabetes und Insulinresistenz: Studien haben gezeigt, dass Gicht­patienten ein erhöhtes Risiko für Diabetes haben – mehr als jeder vierte Gicht­kranke leidet gleich­zeitig an Diabetes.

Gicht und Insulin­resistenz

Insulin­resistenz bedeutet, dass die Körper­zellen nicht mehr so auf Insulin ansprechen, wie sie eigentlich sollten. Das bedeutet, dass der Körper mehr Insulin produzieren muss, um den Blutzucker­spiegel zu regulieren. Insulin­resistenz ist ein Risiko­faktor für Typ-2-Diabetes mellitus.

Viele Gicht­kranke haben erhöhte Insulin­werte im Blut, was leider negative Aus­wirkungen auf die Erkrankung hat, denn Insulin hemmt die Aus­­scheidung von Harn­salzen und Natrium.

Deswegen ist es sinnvoll, den Verzehr von Süßig­keiten und Weißmehl­­produkten einzu­schränken, auch wenn sie in der Regel nur einen niedrigen Purin­­gehalt haben. Wenn Sie Lebens­­mittel kenn­zeichnen wollen, die den Blutzucker­­spiegel stark ansteigen lassen, aktivieren Sie zusätzlich das Profil „Niedrige glykämische Last“.
Stacks Image 19
Screenshot: Das Profil „Niedrige glykämische Last“ kann dabei helfen, einen möglichst normalen Blutzucker­spiegel zu erreichen.

Fazit

Die Diagnose Gicht sollte ein Weck­ruf sein. Diese Erkrankung kommt selten allein und ohne Umstellung auf einen gesunden Lebens­stil läuft man Gefahr, dass sich der Gesundheits­zustand erheblich verschlechtert. Der alleinige Fokus auf Purine in der Nahrung reicht deswegen nicht, statt­dessen braucht es eine nach­haltige Ernährungs­umstellung mit weniger Fleisch, Frucht­zucker, verarbeiteten Kohlen­hydraten, Salz und Alkohol.
Foto:
Foto von Sasun Bughdaryan auf Unsplash