Was ist der Glykämische Index?
Der Glykämische Index (GI) wurde entwickelt, um den Einfluss von Kohlenhydraten auf den Blutzuckerspiegel zu messen. Man fand heraus, dass verschiedene Lebensmittel den Zuckerwert unterschiedlich stark ansteigen lassen und sich dieser Anstieg durch einen Zahlenwert ausdrücken lässt. Als Referenzwert bezieht man sich in der Regel auf reine Glucose, die einen Glykämischen Index von 100 hat. Mit Hilfe des Glykämischen Index kann man die Qualität von Kohlenhydraten abschätzen und gezielt Lebensmittel auswählen, die den Blutzucker nur langsam ansteigen lassen.
Wie wird der Glykämische Index bestimmt?
Um den GI zu bestimmen, misst man den Anstieg des Blutzuckers, der innerhalb von zwei Stunden nach dem Verzehr eines Lebensmittels auftritt. Die Portionen der zu testenden Lebensmittel werden der besseren Vergleichbarkeit wegen so festgelegt, dass sie immer genau 50 g Kohlenhydrate enthalten. Je höher der GI ist, desto stärker ist nach dem Verzehr auch der Blutzuckeranstieg. In Abbildung 1 siehst du exemplarisch den Verlauf des Blutzuckerspiegels in den zwei Stunden nach dem Verzehr von Traubenzucker und einem Apfel.
▲Abbildung 1: Anstieg des Blutzuckerspiegels von Traubenzucker und Apfel im Vergleich.
Traubenzucker lässt den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen, doch anschließend fällt dieser auch wieder rasant ab. Ein Apfel lässt den Blutzuckerspiegel deutlich langsamer ansteigen, seine Kohlenhydrate werden über einen längeren Zeitraum hinweg freigesetzt. Ein Apfel hält deswegen viel länger satt. Lebensmittel mit einem GI von 50 lassen den Blutzuckerspiegel genau halb so stark ansteigen wie Glucose (GI 100).
Glykämischer Index von Lebensmitteln
Unsere App Nährwertcheck enthält Angaben zum Glykämischen Index von weit über 1000 Lebensmitteln. Eine Liste mit Werten von einigen ausgewählten Lebensmitteln findest du in Tabelle 1.
▲Tabelle 1: Glykämischer Index von ausgewählten Lebensmitteln, z. B. Traubenzucker, Weißbrot, Basmatireis, Banane, Apfel, Paprika und Kopfsalat.
Glykämischer Index und Diabetes
Abhängig vom Glykämischen Index kann man Lebensmittel in unterschiedliche Kategorien einteilen: Lebensmittel mit einem GI von weniger als 50 lassen den Blutzucker nur mäßig ansteigen. Sie machen lange satt und sind gut geeignet, um Heißhungerattacken vorzubeugen. Lebensmittel mit niedrigem Glykämischen Index sind besonders gut für Diabetiker geeignet.
Lebensmittel mit einem GI von mehr als 70 hingegen führen zu einem starken Blutzuckeranstieg, gefolgt von einem raschem Absturz, was zur Folge hat, dass man nach dem Verzehr schnell wieder Hunger bekommt. Diese Lebensmittel sollten deswegen nur in kleinen Mengen verzehrt werden. Viele industriell prozessierte Lebensmittel haben einen besonders hohen glykämischen Index und stehen im Verdacht eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von zahlreichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu spielen.
Lebensmittel mit einem GI von mehr als 70 hingegen führen zu einem starken Blutzuckeranstieg, gefolgt von einem raschem Absturz, was zur Folge hat, dass man nach dem Verzehr schnell wieder Hunger bekommt. Diese Lebensmittel sollten deswegen nur in kleinen Mengen verzehrt werden. Viele industriell prozessierte Lebensmittel haben einen besonders hohen glykämischen Index und stehen im Verdacht eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von zahlreichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu spielen.
Welche Nachteile hat der Glykämische Index?
Leider hat der Glykämische Index den Nachteil, dass er nicht direkt die Menge an Kohlenhydraten berücksichtigt, die man mit einer Portion zu sich nimmt. Bei Lebensmitteln mit stark unterschiedlicher Kohlenhydratkonzentration kann das zu gewissen Verzerrungen führen. So kann es vorkommen, dass man etwa fast 1 kg einer kohlenhydratarmen Gemüsesorte essen müsste, um 50 g Kohlenhydrate aufzunehmen. Eine Portion Weißbrot wäre dazu im Gegensatz gerade einmal 100 g schwer. Außerdem macht es auch einen Unterschied, ob man nur eine Scheibe Brot isst, oder gar vier.
Die Glykämische Last
Um diesen großen Schwachpunkt des GI auszugleichen, führte man noch eine weitere Größe ein, die auf dem GI basiert, aber die Portionsgröße mit berücksichtigt: die Glykämische Last (GL).
Ein Beispiel: Kürbis hat einen ähnlich hohen Glykämischen Index wie Weißbrot, allerdings enthält er bei gleichem Gewicht nur einen Bruchteil der Kohlenhydrate. Erst wenn man die Werte vom GL vergleicht, wird deutlich, wie unterschiedlich sich beide Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel auswirken (siehe Tabelle 2).
Ein Beispiel: Kürbis hat einen ähnlich hohen Glykämischen Index wie Weißbrot, allerdings enthält er bei gleichem Gewicht nur einen Bruchteil der Kohlenhydrate. Erst wenn man die Werte vom GL vergleicht, wird deutlich, wie unterschiedlich sich beide Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel auswirken (siehe Tabelle 2).
Lebensmittel | Glykämischer Index | Glykämische Last |
---|---|---|
Weißbrot | 70 | 27 (hoch) |
Kürbis | 75 | 3,3 (niedrig) |
▲Tabelle 2: Glykämischer Index und Glykämische Last von Weißbrot und Kürbis im direkten Vergleich.
Die Glykämische Last bildet die tatsächliche Kohlenhydratlast wesentlich genauer ab und der Wert ist deswegen auch besser geeignet, um seine Mahlzeiten zu planen.
Dabei gilt folgende Einteilung:
Dabei gilt folgende Einteilung:
- GL 0–10: niedrig
- GL 10–20: mittel
- GL >20: hoch
Sowohl der GI als auch die GL variieren abhängig von der Zubereitungsmethode. Die Kohlenhydrate von gekochten Produkten sind für den Körper leichter verwertbar. Gekochte Lebensmittel haben deswegen in der Regel einen höheren Wert. Fett und Ballaststoffe auf der anderen Seite verzögern die Aufnahme von Kohlenhydraten, was wiederum eine niedrigere GL zur Folge hat.
Die Glykämische Last ist v. a. in Kombination mit dem Glykämischen Index ein sehr geeigneter Indikator für Lebensmittel, die ein langfristigeres Sättigungsgefühl erzeugen und die Rückkehr von Hunger hinauszögern. Lebensmittel mit niedriger GL sind ein sehr wirkungsvolles Mittel gegen Heißhungerattacken.
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Die Glykämische Last ist v. a. in Kombination mit dem Glykämischen Index ein sehr geeigneter Indikator für Lebensmittel, die ein langfristigeres Sättigungsgefühl erzeugen und die Rückkehr von Hunger hinauszögern. Lebensmittel mit niedriger GL sind ein sehr wirkungsvolles Mittel gegen Heißhungerattacken.
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