Gefahren einer stark ein­geschränkten Ernährung

Bei Lebensmittel­unverträglichkeiten können bestimmte Inhalts­stoffe in der Nahrung ein breites Spektrum an Beschwerden auslösen. Der nahe­liegende Schluss ist deswegen, einfach alle Lebens­mittel wegzu­lassen, die diese Inhalts­stoffe enthalten. Allerdings birgt solch eine „Vermeidungs­strategie“ auch Risiken.

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Je mehr man seine Ernährung einschränkt, desto größer ist auch das Risiko einer Mangel­ernährung. Da besonders häufig Lebens­mittel Beschwerden verursachen, die beinahe täglich auf dem Speise­plan stehen, ist die Umstellung auf eine alternative und ausgewogene Ernährung auch mit Hilfe eines Ernährungs­beraters noch eine große Heraus­forderung. Die gute Nachricht ist: Kaum ein Lebens­mittel lässt sich nicht adäquat durch ein anderes ersetzen. Auch wenn man auf Grund­nahrungs­mittel (z. B. Weizen, Ei) verzichten muss, gibt es mittlerweile zahlreiche Alternativen.


Eliminations­diät ist nur eine temporäre Lösung


Es kann allerdings eine ganze Weile dauern, bis die Umstellung der Ernährung erste Erfolge zeigt. Nachdem Beschwerden über Monate oder Jahre angedauert haben, ist die Darmflora häufig schwer gestört und benötigt viel Zeit, um sich wieder zu regenerieren. Bei schweren Erkrankungen wie der Zöliakie, bei der selbst kleine Mengen Gluten in der Ernährung zu einer Zerstörung der Darm­zotten führen, kann es viele Wochen dauern, bis sich die Darm­schleim­haut erholt hat und die Beschwerden abklingen. In der Regel folgt man deswegen für 6 Wochen einem speziellen Ernährungs­plan und evaluiert dann die Situation.


Bei Unverträglich­keiten ist Ernährung häufig nur ein Faktor


Eine große Gefahr stellen allerdings Krankheits­verläufe dar, bei denen die Ernährung nicht der einzige Verursacher ist. Obwohl die vermeintlich problematischen Lebens­mittel aus der Ernährung gestrichen werden, können die Symptome weiterhin fortbestehen. Das führt häufig dazu, dass Betroffene, in der Hoffnung, die Beschwerden endlich in den Griff zu bekommen, die Ernährung noch weiter einschränken – und in einen Teufels­kreislauf geraten: Dadurch wird der Körper nämlich geschwächt und es besteht sogar das große Risiko, dass die Unverträglichkeiten noch schlimmer werden.

Man muss sich also der Tatsache bewusst sein, dass Ernährung zwar ein wichtiger Faktor ist, aber bei weitem nicht der einzige. Die Umstellung der Ernährung kann jedoch einen bedeutenden Beitrag zum Management der Beschwerden leisten. Allerdings sollte sie niemals ohne entsprechende Diagnose durchgeführt werden, da sonst die Gefahr zu groß ist, dass man unnötigerweise Lebens­mittel meidet. Wenn sich nach sechs Wochen überhaupt keine Verbesserung der Symptomatik einstellt, sollte man die weitere Therapie unbedingt mit einem Experten absprechen, denn möglicher­weise ist die Diagnose falsch oder unvollständig.


Bei Ihnen wurden Lebens­mittel­unverträglich­keiten diagnostiziert?

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