Können Tomaten Gicht-Anfälle auslösen?
12.09.22OxiPur
Viele Betroffene nennen Tomaten als einen möglichen Auslöser für ihre Gichtanfälle – obwohl diese eigentlich einen sehr geringen Puringehalt haben. Sollte man das Gemüse bei Gicht deswegen besser meiden?
Einige Lebensmittel können bei Gichtkranken schmerzhafte Gichtattacken triggern. Ein klassisches Beispiel ist das Bier, das einerseits einen hohen Puringehalt hat, andererseits aber auch die Ausscheidung von Harnsäure hemmt – eine ungünstige Kombination. Die genauen Umstände, die dazu führen, dass ein Lebensmittel einen Anfall auslöst, sind tatsächlich immer noch nicht genau verstanden. Vermutet wird, dass einige Lebensmittel nach dem Verzehr den Harnsäurespiegel im Blut ansteigen lassen, aber als alleinige Erklärung für heftige Schübe genügt dies nicht. Trotzdem wird in Ernährungsstudien gerne nach diesem Faktor gesucht, da der Harnsäurespiegel im Blut leicht gemessen werden kann.
Tomaten werden bei Befragungen von Betroffenen immer wieder als Triggerfaktoren für Gichtattacken genannt. Ob an dieser Beobachtung tatsächlich etwas dran ist, oder ob es sich dabei möglicherweise nur um eine Scheinkausalität handelt, ist übrigens gar nicht so einfach herauszufinden, denn Tomaten und ihre Produkte werden schließlich extrem häufig gegessen.
Es gibt einige (meist kleine) Studien, die untersuchen, wie sich der Verzehr von verschiedenen Lebensmitteln auf den Harnsäurespiegel auswirkt. Einige zeigten hier einen harnsäuresteigernden Effekt von Tomaten, andere wiederum zeigten keine solche Wirkung.
Eine Meta-Studie von Major et al. (2018) hat alle Studien zum Thema ausgewertet und noch mit verschiedenen Ernährungsstrategien abgeglichen, um Störeinflüsse anderer Lebensmittel besser herausfiltern zu können.
Während die harnsäuresteigernde Wirkung bei alkoholischen Getränken und Fleisch in den ausgewerteten Studien sehr eindeutig belegen ließ, waren die Ergebnisse für Tomaten widersprüchlich und nicht statistisch signifikant. Angesichts der vorhandenen Datenlage kann man deswegen nicht ableiten, dass ein Verbot von Tomaten oder Tomatenprodukten im Rahmen einer gesunden Ernährung bei Gicht angebracht wäre.
Statt sich auf medizinisch nicht belegte Empfehlungen zu verlassen und möglicherweise völlig unnötig auf Tomaten zu verzichten, sollte man lieber auf bewährte Strategien setzen und sich nicht verzetteln. Bei Gicht ist langes Durchhaltevermögen gefragt, schnelle Abkürzungen gibt es leider nicht.
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Quellen:
Photo by Clay Banks on Unsplash
Wie identifiziert man Lebensmittel, die Gichtanfälle auslösen?
Einige Lebensmittel können bei Gichtkranken schmerzhafte Gichtattacken triggern. Ein klassisches Beispiel ist das Bier, das einerseits einen hohen Puringehalt hat, andererseits aber auch die Ausscheidung von Harnsäure hemmt – eine ungünstige Kombination. Die genauen Umstände, die dazu führen, dass ein Lebensmittel einen Anfall auslöst, sind tatsächlich immer noch nicht genau verstanden. Vermutet wird, dass einige Lebensmittel nach dem Verzehr den Harnsäurespiegel im Blut ansteigen lassen, aber als alleinige Erklärung für heftige Schübe genügt dies nicht. Trotzdem wird in Ernährungsstudien gerne nach diesem Faktor gesucht, da der Harnsäurespiegel im Blut leicht gemessen werden kann.
Tomaten werden häufig als Trigger genannt
Tomaten werden bei Befragungen von Betroffenen immer wieder als Triggerfaktoren für Gichtattacken genannt. Ob an dieser Beobachtung tatsächlich etwas dran ist, oder ob es sich dabei möglicherweise nur um eine Scheinkausalität handelt, ist übrigens gar nicht so einfach herauszufinden, denn Tomaten und ihre Produkte werden schließlich extrem häufig gegessen.
Es gibt einige (meist kleine) Studien, die untersuchen, wie sich der Verzehr von verschiedenen Lebensmitteln auf den Harnsäurespiegel auswirkt. Einige zeigten hier einen harnsäuresteigernden Effekt von Tomaten, andere wiederum zeigten keine solche Wirkung.
Eine Meta-Studie von Major et al. (2018) hat alle Studien zum Thema ausgewertet und noch mit verschiedenen Ernährungsstrategien abgeglichen, um Störeinflüsse anderer Lebensmittel besser herausfiltern zu können.
Keine Wirkung nachweisbar
Während die harnsäuresteigernde Wirkung bei alkoholischen Getränken und Fleisch in den ausgewerteten Studien sehr eindeutig belegen ließ, waren die Ergebnisse für Tomaten widersprüchlich und nicht statistisch signifikant. Angesichts der vorhandenen Datenlage kann man deswegen nicht ableiten, dass ein Verbot von Tomaten oder Tomatenprodukten im Rahmen einer gesunden Ernährung bei Gicht angebracht wäre.
Statt sich auf medizinisch nicht belegte Empfehlungen zu verlassen und möglicherweise völlig unnötig auf Tomaten zu verzichten, sollte man lieber auf bewährte Strategien setzen und sich nicht verzetteln. Bei Gicht ist langes Durchhaltevermögen gefragt, schnelle Abkürzungen gibt es leider nicht.
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Quellen:
- T. Major et al., Evaluation of the diet wide contribution to serum urate levels – meta-analysis of population based cohorts, BMJ (Clinical research ed.) 363, k3951 (2018)
- T. Flynn et al., Positive association of tomato consumption with serum urate: support for tomato consumption as an anecdotal trigger of gout flares, BMC Muscoskeletal Disorders 16:196 (2015), 1–8
- B. Jakše et al., Uric Acid and Plant-Based Nutrition, Nutrients 11, 1736 (2019), 1–15
Photo by Clay Banks on Unsplash