Muss man bei Lactose­intoleranz auf lactose­freie Butter zurück­greifen?

Uns begegnen regel­mäßig Menschen, die erst kürzlich die Diagnose Lactose­intoleranz erhalten haben und häufig noch extrem verunsichert sind, was sie essen können. Alles, was potenziell Lactose enthalten könnte, wird rigoros gemieden, so zum Beispiel auch Butter.

Laktosefreie Butter und Laktoseintoleranz


Wie hoch ist der Lactose­gehalt von Butter?


Butter wird aus dem Rahm von Kuh­milch hergestellt und enthält natürlicher­weise nur geringe Mengen an Milchzucker (auch Lactose oder Laktose), da der überwiegende Teil des Zuckers in der Milch zurückbleibt. Der Lactose­gehalt liegt deswegen nur bei ca. 0,6 g/100 g, ist also im Vergleich zu Milch vergleichs­weise gering.

Es macht allerdings wenig Sinn, die Angaben pro 100 g miteinander zu vergleichen, da man in den seltensten Fällen 100 g Butter verzehrt. Es ist deswegen wesentlich wichtiger, wie viel Butter man tatsächlich isst: Auf ein Butterbrot schmiert man ungefähr 14 g Butter. Ein klassischer Rühr­kuchen (ohne Milch) besteht sogar zu etwa einem Viertel aus Butter – ein Stück Kuchen enthält damit rund 37 g Butter. In der folgenden Tabelle vergleichen wir, wie viel Lactose in diesen Lebensmitteln und einem Glas Milch enthalten ist.

LebensmittelLactosegehalt
Ein Butterbrot<0,1 g
Ein Stück Rührkuchen0,23 g
100 g Butter0,6 g
Ein Glas Milch13 g
Tabelle 1: Lactosegehalt von Butter und Milch im Vergleich.


Butter enthält nur wenig Lactose


An diesen Beispielen sieht man ganz gut, dass Butter und daraus hergestellte Lebens­mittel zwar Milchzucker enthalten, aber auch, dass die Menge insgesamt gering ist und in der Regel weit unterhalb der Schwelle liegt, ab der bei einer Milchzucker­unverträglichkeit Beschwerden auftreten. Ein Glas Milch enthält im direkten Vergleich mit einem Stück Rühr­kuchen mehr als die 50-fache Menge an Milchzucker.

Hinzu kommt, dass Lebensmittel, die viel Butter enthalten, den Darm wegen ihres hohen Fett­gehalts deutlich langsamer passieren als Getränke. Dadurch kann der enthaltene Milchzucker auch bei verminderter Lactase­produktion noch ausreichend in seine Einzel­bestandteile aufgespalten und im Darm absorbiert werden.


Hoher Aufpreis für lactosefreie Butter


Butter zählt eindeutig nicht zu den problematischen Lebensmitteln bei einer Lactose­intoleranz. Es gibt zwar auch lactose­freie Butter, diese kostet aber in der Regel doppelt so viel wie herkömmliche Butter. Den hohen Aufpreis kann man sich also getrost sparen.


Sind Sie von Lebens­mittel­unverträglich­keiten betroffen?

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