Nahrungs­mittel­unverträglich­keiten: Der lange und schwierige Weg zur Diagnose

Es ist leider immer noch die Regel, dass Betroffene mit Lebens­mittel­unverträglich­keiten zum Teil viele Jahre auf eine aussage­kräftige Diagnose warten müssen. Viele geben deswegen nach zahllosen Arzt­besuchen gefrustet auf, ohne genau zu wissen, was ihnen fehlt. Dabei kann man mit den richtigen Schritten viel Zeit sparen und seine Lebens­qualität spürbar verbessern.

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Warum ein Ernährungs­tagebuch so wichtig ist


Das Wichtigste ist mit Sicherheit, dass man selbst aktiv wird und am besten damit beginnt, ein Tagebuch zu führen, in dem man festhält, was man isst und wann man welche Beschwerden hat. Hier geht es zunächst darum herauszufinden, ob die Beschwerden überhaupt mit dem Essen oder bestimmten Lebensmitteln zusammenhängen, oder ob möglicherweise Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder Infektionen die Ursache sind.

Leider überspringen viele diesen wichtigen Schritt und fangen direkt damit an, Lebensmittel aus dem Speiseplan zu streichen. Man sollte die Ernährung aber nicht leichtfertig auf eigene Faust umstellen, da man sich schnell verzetteln kann und durch eine zu einseitige Ernährung möglicherweise mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Deswegen sollte man immer mit einer Ärztin/einem Arzt und einer Ernährungsberaterin/einem Ernährungsberater arbeiten (vgl. Abbildung 1).

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Abbildung 1: Viele Schritte und viel Geduld sind auf dem Weg zu einer aussagekräftigen Diagnose notwendig – zum Teil können Jahre vergehen bis man am Ziel ist.


Eliminationsdiät hilft Unverträglichkeiten zu erkennen


Die Eliminationsdiät ist in der Regel der erste Schritt nach einer oft nur vorläufigen Diagnose. Die mutmaßlich problematischen Lebens­mittel (z. B. Milch­produkte) oder Nahrungs­bestandteile (z. B. Fructose) müssen mehrere Wochen lang gemieden werden, um herauszufinden, ob sich der Gesundheits­zustand durch das Weglassen tatsächlich verbessert. Im Idealfall lassen häufige Symptome einer Lebensmittel­unverträglichkeit, z. B. Übelkeit, Blähungen, Durchfall oder Nesselsucht, während der Ausschlussdiät nach.

Nach etwa vier Wochen müssen krank machende Lebensmittel wieder eingeführt werden – entweder allein oder unter ärztlicher Aufsicht, falls heftige Reaktionen zu erwarten sind. Dieser Schritt ist für eine weitere Bestätigung der Diagnose sehr wichtig: Das Wieder­auftreten der oben genannten Beschwerden ist ein deutliches Zeichen dafür, dass sie tatsächlich durch die Ernährung verursacht werden.

Die aufwendige Prozedur, Lebens­mittel wechselweise wegzulassen und wieder zu sich zu nehmen, kann sehr ermüdend sein, v. a. wenn die Liste der verdächtigen Lebens­mittel lang ist. Dennoch sollte sie mit großer Sorgfalt durchgeführt werden, da die Ergebnisse für die weitere Therapie enorm wichtig sind.


Ernährungsplan bei Lebensmittel­unverträglichkeiten


Bei Nahrungsmittel­intoleranzen verbessert sich die Symptomatik in den meisten Fällen durch eine zielgerichtete Ernährungs­umstellung. Dabei muss man allerdings häufig auf viele gewohnte Lebens­mittel verzichten, die man früher täglich gegessen hat. Mit einer isolierten Unverträglichkeit wie der Lactose­intoleranz kann man nach kurzer Eingewöhnungszeit recht gut klarkommen, v. a. weil es mittlerweile überall lactosefreie Produkte zu kaufen gibt.

Mehrfach­unverträglich­keiten stellen allerdings eine ganz andere Herausforderung dar. Viele Lebensmittel, die bei einer Unverträglichkeit kein Problem sind, verursachen bei einer anderen Unverträglichkeit möglicherweise extreme Beschwerden – viele Betroffene sind dadurch einfach nur noch überfordert.

Deswegen benötigt man bei mehreren Intoleranzen einen wohl­durchdachten Ernährungsplan. Im Grunde genommen muss man alles komplett neu lernen, vom Kochen über das Einkaufen von Lebens­mitteln bis hin zum Essen im Restaurant. Das benötigt seine Zeit, und noch dazu lauern überall Fallstricke. Dieser Umstand allein zeigt, wie wichtig es gerade zu Beginn ist, mit einer Ernährungs­beraterin oder einem Ernährungs­berater zu arbeiten. Diese können bei den ersten und schwierigsten Schritten wirklich gut weiterhelfen.

Das Leben mit Nahrungs­mittel­unverträglich­keiten kann kompliziert sein, ist aber nicht unmöglich. Wir möchten Sie gerne dabei unterstützen. Unsere App ist ein hilfreiches Nachschlage­werk, mit dem man es auch in komplizierten Fällen noch schafft, sehr schmackhafte Gerichte zuzubereiten und sich ausgewogen zu ernähren.


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In unserer App Histamin, Fructose & Co. finden Sie wertvolle Hilfe­stellung zum Thema Ernährung bei Lebens­mittel­unverträg­lich­keiten. Erhältlich für iOS und Android.

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