Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Der lange und schwierige Weg zur Diagnose
02.12.21Histamin Fructose & Co.
Es ist leider immer noch die Regel, dass Betroffene mit Lebensmittelunverträglichkeiten zum Teil viele Jahre auf eine aussagekräftige Diagnose warten müssen. Viele geben deswegen nach zahllosen Arztbesuchen gefrustet auf, ohne genau zu wissen, was ihnen fehlt. Dabei kann man mit den richtigen Schritten viel Zeit sparen und seine Lebensqualität spürbar verbessern.
Das Wichtigste ist mit Sicherheit, dass man selbst aktiv wird und am besten damit beginnt, ein Tagebuch zu führen, in dem man festhält, was man isst und wann man welche Beschwerden hat. Hier geht es zunächst darum herauszufinden, ob die Beschwerden überhaupt mit dem Essen oder bestimmten Lebensmitteln zusammenhängen, oder ob möglicherweise Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder Infektionen die Ursache sind.
Leider überspringen viele diesen wichtigen Schritt und fangen direkt damit an, Lebensmittel aus dem Speiseplan zu streichen. Man sollte die Ernährung aber nicht leichtfertig auf eigene Faust umstellen, da man sich schnell verzetteln kann und durch eine zu einseitige Ernährung möglicherweise mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Deswegen sollte man immer mit einer Ärztin/einem Arzt und einer Ernährungsberaterin/einem Ernährungsberater arbeiten (vgl. Abbildung 1).
▲ Abbildung 1: Viele Schritte und viel Geduld sind auf dem Weg zu einer aussagekräftigen Diagnose notwendig – zum Teil können Jahre vergehen bis man am Ziel ist.
Die Eliminationsdiät ist in der Regel der erste Schritt nach einer oft nur vorläufigen Diagnose. Die mutmaßlich problematischen Lebensmittel (z. B. Milchprodukte) oder Nahrungsbestandteile (z. B. Fructose) müssen mehrere Wochen lang gemieden werden, um herauszufinden, ob sich der Gesundheitszustand durch das Weglassen tatsächlich verbessert. Im Idealfall lassen häufige Symptome einer Lebensmittelunverträglichkeit, z. B. Übelkeit, Blähungen, Durchfall oder Nesselsucht, während der Ausschlussdiät nach.
Nach etwa vier Wochen müssen krank machende Lebensmittel wieder eingeführt werden – entweder allein oder unter ärztlicher Aufsicht, falls heftige Reaktionen zu erwarten sind. Dieser Schritt ist für eine weitere Bestätigung der Diagnose sehr wichtig: Das Wiederauftreten der oben genannten Beschwerden ist ein deutliches Zeichen dafür, dass sie tatsächlich durch die Ernährung verursacht werden.
Die aufwendige Prozedur, Lebensmittel wechselweise wegzulassen und wieder zu sich zu nehmen, kann sehr ermüdend sein, v. a. wenn die Liste der verdächtigen Lebensmittel lang ist. Dennoch sollte sie mit großer Sorgfalt durchgeführt werden, da die Ergebnisse für die weitere Therapie enorm wichtig sind.
Bei Nahrungsmittelintoleranzen verbessert sich die Symptomatik in den meisten Fällen durch eine zielgerichtete Ernährungsumstellung. Dabei muss man allerdings häufig auf viele gewohnte Lebensmittel verzichten, die man früher täglich gegessen hat. Mit einer isolierten Unverträglichkeit wie der Lactoseintoleranz kann man nach kurzer Eingewöhnungszeit recht gut klarkommen, v. a. weil es mittlerweile überall lactosefreie Produkte zu kaufen gibt.
Mehrfachunverträglichkeiten stellen allerdings eine ganz andere Herausforderung dar. Viele Lebensmittel, die bei einer Unverträglichkeit kein Problem sind, verursachen bei einer anderen Unverträglichkeit möglicherweise extreme Beschwerden – viele Betroffene sind dadurch einfach nur noch überfordert.
Deswegen benötigt man bei mehreren Intoleranzen einen wohldurchdachten Ernährungsplan. Im Grunde genommen muss man alles komplett neu lernen, vom Kochen über das Einkaufen von Lebensmitteln bis hin zum Essen im Restaurant. Das benötigt seine Zeit, und noch dazu lauern überall Fallstricke. Dieser Umstand allein zeigt, wie wichtig es gerade zu Beginn ist, mit einer Ernährungsberaterin oder einem Ernährungsberater zu arbeiten. Diese können bei den ersten und schwierigsten Schritten wirklich gut weiterhelfen.
Das Leben mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten kann kompliziert sein, ist aber nicht unmöglich. Wir möchten Sie gerne dabei unterstützen. Unsere App ist ein hilfreiches Nachschlagewerk, mit dem man es auch in komplizierten Fällen noch schafft, sehr schmackhafte Gerichte zuzubereiten und sich ausgewogen zu ernähren.
In unserer App Histamin, Fructose & Co. finden Sie wertvolle Hilfestellung zum Thema Ernährung bei Lebensmittelunverträglichkeiten. Erhältlich für iOS und Android.
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Warum ein Ernährungstagebuch so wichtig ist
Das Wichtigste ist mit Sicherheit, dass man selbst aktiv wird und am besten damit beginnt, ein Tagebuch zu führen, in dem man festhält, was man isst und wann man welche Beschwerden hat. Hier geht es zunächst darum herauszufinden, ob die Beschwerden überhaupt mit dem Essen oder bestimmten Lebensmitteln zusammenhängen, oder ob möglicherweise Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder Infektionen die Ursache sind.
Leider überspringen viele diesen wichtigen Schritt und fangen direkt damit an, Lebensmittel aus dem Speiseplan zu streichen. Man sollte die Ernährung aber nicht leichtfertig auf eigene Faust umstellen, da man sich schnell verzetteln kann und durch eine zu einseitige Ernährung möglicherweise mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Deswegen sollte man immer mit einer Ärztin/einem Arzt und einer Ernährungsberaterin/einem Ernährungsberater arbeiten (vgl. Abbildung 1).
▲ Abbildung 1: Viele Schritte und viel Geduld sind auf dem Weg zu einer aussagekräftigen Diagnose notwendig – zum Teil können Jahre vergehen bis man am Ziel ist.
Eliminationsdiät hilft Unverträglichkeiten zu erkennen
Die Eliminationsdiät ist in der Regel der erste Schritt nach einer oft nur vorläufigen Diagnose. Die mutmaßlich problematischen Lebensmittel (z. B. Milchprodukte) oder Nahrungsbestandteile (z. B. Fructose) müssen mehrere Wochen lang gemieden werden, um herauszufinden, ob sich der Gesundheitszustand durch das Weglassen tatsächlich verbessert. Im Idealfall lassen häufige Symptome einer Lebensmittelunverträglichkeit, z. B. Übelkeit, Blähungen, Durchfall oder Nesselsucht, während der Ausschlussdiät nach.
Nach etwa vier Wochen müssen krank machende Lebensmittel wieder eingeführt werden – entweder allein oder unter ärztlicher Aufsicht, falls heftige Reaktionen zu erwarten sind. Dieser Schritt ist für eine weitere Bestätigung der Diagnose sehr wichtig: Das Wiederauftreten der oben genannten Beschwerden ist ein deutliches Zeichen dafür, dass sie tatsächlich durch die Ernährung verursacht werden.
Die aufwendige Prozedur, Lebensmittel wechselweise wegzulassen und wieder zu sich zu nehmen, kann sehr ermüdend sein, v. a. wenn die Liste der verdächtigen Lebensmittel lang ist. Dennoch sollte sie mit großer Sorgfalt durchgeführt werden, da die Ergebnisse für die weitere Therapie enorm wichtig sind.
Ernährungsplan bei Lebensmittelunverträglichkeiten
Bei Nahrungsmittelintoleranzen verbessert sich die Symptomatik in den meisten Fällen durch eine zielgerichtete Ernährungsumstellung. Dabei muss man allerdings häufig auf viele gewohnte Lebensmittel verzichten, die man früher täglich gegessen hat. Mit einer isolierten Unverträglichkeit wie der Lactoseintoleranz kann man nach kurzer Eingewöhnungszeit recht gut klarkommen, v. a. weil es mittlerweile überall lactosefreie Produkte zu kaufen gibt.
Mehrfachunverträglichkeiten stellen allerdings eine ganz andere Herausforderung dar. Viele Lebensmittel, die bei einer Unverträglichkeit kein Problem sind, verursachen bei einer anderen Unverträglichkeit möglicherweise extreme Beschwerden – viele Betroffene sind dadurch einfach nur noch überfordert.
Deswegen benötigt man bei mehreren Intoleranzen einen wohldurchdachten Ernährungsplan. Im Grunde genommen muss man alles komplett neu lernen, vom Kochen über das Einkaufen von Lebensmitteln bis hin zum Essen im Restaurant. Das benötigt seine Zeit, und noch dazu lauern überall Fallstricke. Dieser Umstand allein zeigt, wie wichtig es gerade zu Beginn ist, mit einer Ernährungsberaterin oder einem Ernährungsberater zu arbeiten. Diese können bei den ersten und schwierigsten Schritten wirklich gut weiterhelfen.
Das Leben mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten kann kompliziert sein, ist aber nicht unmöglich. Wir möchten Sie gerne dabei unterstützen. Unsere App ist ein hilfreiches Nachschlagewerk, mit dem man es auch in komplizierten Fällen noch schafft, sehr schmackhafte Gerichte zuzubereiten und sich ausgewogen zu ernähren.
In unserer App Histamin, Fructose & Co. finden Sie wertvolle Hilfestellung zum Thema Ernährung bei Lebensmittelunverträglichkeiten. Erhältlich für iOS und Android.
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