Urlaub machen mit Lebensmittelunverträglichkeiten
14.02.25Histamin Fructose & Co.
Für viele ist der Urlaub die schönste Zeit des Jahres. Für Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten kann Urlaub aber eine besondere Herausforderung darstellen. Es gibt viele Fallstricke und man sollte zusätzliche Vorbereitungen treffen, damit der Urlaub nicht zum Gesundheitsfiasko wird. Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie bei der Planung und während Ihres Urlaubs berücksichtigen sollten.

Es gibt viele wunderschöne Orte auf der Welt, die es lohnt zu besuchen. In einigen Reiseländern erkranken auch gesunde Touristen regelmäßig an Durchfallerkrankungen, ausgelöst durch mangelnde Hygiene oder kontaminiertes Trinkwasser bzw. Eiswürfel.
Auch kann Sprachbarriere zum Problem werden: Wenn man sich kaum verständigen kann, setzt man sich im Notfall womöglich einem Risiko aus. Mit Lebensmittelunverträglichkeiten sollte man hier besondere Vorsicht walten lassen und ggf. lieber andere Ziele bereisen.
Die Wahl der Unterkunft ist mit Sicherheit eine der wichtigsten Entscheidungen, die man bei der Planung des Urlaubs treffen muss. Wenn man in ein Hotel mit Verpflegung geht, begibt man sich vollständig in fremde Hände und muss damit rechnen, dass bei der Zubereitung von Gerichten Fehler gemacht werden oder nicht auf alle Bedürfnisse Rücksicht genommen werden können.
Mit einer Unterkunft mit Selbstversorgungsmöglichkeit kann man selbst seine Mahlzeiten zubereiten und man hat dadurch mehr Kontrolle über seine Ernährung. Idealerweise buchen Sie eine Unterkunft mit Küche oder Kochnische. Vor allem, wenn man sehr stark von Unverträglichkeiten betroffen ist, ist dies häufig die einzige Möglichkeit im Urlaub zurechtzukommen.
Zwar verliert man dadurch aber den wichtigen Aspekt des "sich um nichts kümmern zu müssen", aber Sicherheit geht vor.
Recherchieren Sie im Vorfeld welche Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten es an Ihrem Reiseziel gibt. So bekommt man schon einmal einen ersten Eindruck von der lokalen Küche und kann sich informieren, wie typische Gerichte zubereitet werden, um Überraschungen beim Restaurantbesuch zu vermeiden.
Nicht jedes Restaurant ist willens oder dazu in der Lage, auf spezielle Bedürfnisse einzugehen. Die Situation hat sich aber in den letzten Jahren schon deutlich gebessert und die Kennzeichnung von Allergenen in der Speisekarte ist heute in der Gastronomie in vielen Ländern Standard. Meiden Sie Restaurants, die schon bei der Kennzeichnung von Allergenen erkennen lassen, dass sie sich mit dem Thema nicht auskennen. Restaurants, die hier einen guten Job machen und auch Zutaten nachvollziehbar ausweisen, sollten den Vorzug bekommen. Idealerweise findet man ein Restaurant, dass auf Unverträglichkeiten, z. B. glutenfrei, explizit vorbereitet ist.
Wenn man spezielle dietätische Anforderungen hat, sollte man diese klar kommunizieren. Im Hotel sollte man dies schon bei der Buchung tun und bei einem Restaurant kann man sich im Vorfeld telefonisch informieren oder in einer ruhigen Stunde vorbeischauen und ein kurzes Gespräch suchen.
Doch auch alle Mitreisenden sollten Bescheid wissen, damit sie im Notfall Hilfe holen können.
Die Arbeit in der Gastronomie ist anstrengend und stressig. Schon ohne Sonderwünsche sind alle Angestellten häufig an ihrer Belastungsgrenze. Sonderwünsche erfordern zusätzliche Vorbereitung, Planung und Timing. Man sollte sich aber auch darüber im Klaren sein, dass das Personal kaum über nicht gesetzlich Kennzeichnungspflichtige und hochkomplexe Unverträglichkeiten Bescheid wissen kann. Hier muss man selbst geeignete Gerichte auswählen und ggf. geringfügige Änderungen vornehmen, z. B. die Sauce separat servieren oder weglassen, auf Gewürze verzichten oder um die Verwendung von lactose- oder glutenfreien Produkten bitten.
Seien Sie bei Buffets vorsichtig, da hier die Gefahr von Kreuzkontamination besteht. Lange warm gehaltene Gerichte bergen zudem die Gefahr der Histaminvergiftung, insbesondere in warmen Urlaubsländern. Bei Fischgerichten ist das Risiko am höchsten! Auch bei Streetfood lässt die Hygiene häufig zu wünschen übrig. Wenn der erste Eindruck schon schlecht ist, sollte man lieber einen weiten Bogen um einen Stand machen. Professionalität zeigt sich in allen Schritten von der Aufbewahrung über die Handhabung der Zutaten bis hin zur Zubereitung.
Packen Sie ausreichend Medikamente ein, falls Sie welche benötigen. Eine internationale Reiseapotheke kann ebenfalls hilfreich sein. Informieren Sie sich über medizinische Versorgungsmöglichkeiten an Ihrem Reiseziel, insbesondere wenn Sie in entlegene Gebiete reisen.
Nehmen Sie bei komplexen Unverträglichkeiten zusätzlich Snacks und Grundnahrungsmittel mit. Dies ist besonders wichtig für lange Reisen oder Aufenthalte in Regionen, wo geeignete Produkte möglicherweise schwer zu finden sind. Denkbar sind Müsliriegel, verträgliches Brot, Cracker oder notfalls eine Tüte Kartoffelchips.
Alle, die sich mit dem Thema Lebensmittelunverträglichkeiten auseinandersetzen müssen, haben wahrscheinlich schon unerfreuliche Erlebnisse im Urlaub hinter sich. Davon sollten Sie sich aber keinesfalls entmutigen lassen. Natürlich hat man nicht immer Einfluss auf alle Umstände, aber man kann mit ein bisschen Planung bereits viele Fehler im Vorfeld vermeiden.
Mit der richtigen Vorbereitung können auch Menschen mit Unverträglichkeiten einen entspannten und genussvollen Urlaub erleben. Lassen Sie sich von Ihrer Ernährungsweise nicht einschränken, sondern sehen Sie sie als Chance, neue kulinarische Erfahrungen zu machen und Ihre Reiseziele auf eine besondere Art kennenzulernen. Ein Ortswechsel und viele schöne Erlebnisse und Erinnerungen tut jedem gut, auch wenn es manchmal mühsam sein kann.

In unserer App Histamin, Fructose & Co. finden Sie wertvolle Hilfestellung zum Thema Ernährung bei Lebensmittelunverträglichkeiten. Erhältlich für iOS und Android.
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Foto von Somi Jaiswal auf Unsplash

1. Auswahl des Reiseziels
Es gibt viele wunderschöne Orte auf der Welt, die es lohnt zu besuchen. In einigen Reiseländern erkranken auch gesunde Touristen regelmäßig an Durchfallerkrankungen, ausgelöst durch mangelnde Hygiene oder kontaminiertes Trinkwasser bzw. Eiswürfel.
Auch kann Sprachbarriere zum Problem werden: Wenn man sich kaum verständigen kann, setzt man sich im Notfall womöglich einem Risiko aus. Mit Lebensmittelunverträglichkeiten sollte man hier besondere Vorsicht walten lassen und ggf. lieber andere Ziele bereisen.
2. Wahl der Unterkunft
Die Wahl der Unterkunft ist mit Sicherheit eine der wichtigsten Entscheidungen, die man bei der Planung des Urlaubs treffen muss. Wenn man in ein Hotel mit Verpflegung geht, begibt man sich vollständig in fremde Hände und muss damit rechnen, dass bei der Zubereitung von Gerichten Fehler gemacht werden oder nicht auf alle Bedürfnisse Rücksicht genommen werden können.
Mit einer Unterkunft mit Selbstversorgungsmöglichkeit kann man selbst seine Mahlzeiten zubereiten und man hat dadurch mehr Kontrolle über seine Ernährung. Idealerweise buchen Sie eine Unterkunft mit Küche oder Kochnische. Vor allem, wenn man sehr stark von Unverträglichkeiten betroffen ist, ist dies häufig die einzige Möglichkeit im Urlaub zurechtzukommen.
Zwar verliert man dadurch aber den wichtigen Aspekt des "sich um nichts kümmern zu müssen", aber Sicherheit geht vor.
3. Reise vorbereiten und geeignete Restaurants wählen
Recherchieren Sie im Vorfeld welche Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten es an Ihrem Reiseziel gibt. So bekommt man schon einmal einen ersten Eindruck von der lokalen Küche und kann sich informieren, wie typische Gerichte zubereitet werden, um Überraschungen beim Restaurantbesuch zu vermeiden.
Nicht jedes Restaurant ist willens oder dazu in der Lage, auf spezielle Bedürfnisse einzugehen. Die Situation hat sich aber in den letzten Jahren schon deutlich gebessert und die Kennzeichnung von Allergenen in der Speisekarte ist heute in der Gastronomie in vielen Ländern Standard. Meiden Sie Restaurants, die schon bei der Kennzeichnung von Allergenen erkennen lassen, dass sie sich mit dem Thema nicht auskennen. Restaurants, die hier einen guten Job machen und auch Zutaten nachvollziehbar ausweisen, sollten den Vorzug bekommen. Idealerweise findet man ein Restaurant, dass auf Unverträglichkeiten, z. B. glutenfrei, explizit vorbereitet ist.
4. Bedürfnisse rechtzeitig kommunizieren
Wenn man spezielle dietätische Anforderungen hat, sollte man diese klar kommunizieren. Im Hotel sollte man dies schon bei der Buchung tun und bei einem Restaurant kann man sich im Vorfeld telefonisch informieren oder in einer ruhigen Stunde vorbeischauen und ein kurzes Gespräch suchen.
Doch auch alle Mitreisenden sollten Bescheid wissen, damit sie im Notfall Hilfe holen können.
Bei heftigen allergischen Reaktionen kann es notwendig sein, als Erste Hilfe einen EpiPen anzuwenden. In diesem Fall sollten Sie alle Ihre Begleiter informieren, wo Sie ihn aufbewahren und sie mit der Anwendung vertraut machen!
5. Sich klar werden, was man von der Gastronomie erwarten kann
Die Arbeit in der Gastronomie ist anstrengend und stressig. Schon ohne Sonderwünsche sind alle Angestellten häufig an ihrer Belastungsgrenze. Sonderwünsche erfordern zusätzliche Vorbereitung, Planung und Timing. Man sollte sich aber auch darüber im Klaren sein, dass das Personal kaum über nicht gesetzlich Kennzeichnungspflichtige und hochkomplexe Unverträglichkeiten Bescheid wissen kann. Hier muss man selbst geeignete Gerichte auswählen und ggf. geringfügige Änderungen vornehmen, z. B. die Sauce separat servieren oder weglassen, auf Gewürze verzichten oder um die Verwendung von lactose- oder glutenfreien Produkten bitten.
6. Vorsicht bei Buffets und Streetfood
Seien Sie bei Buffets vorsichtig, da hier die Gefahr von Kreuzkontamination besteht. Lange warm gehaltene Gerichte bergen zudem die Gefahr der Histaminvergiftung, insbesondere in warmen Urlaubsländern. Bei Fischgerichten ist das Risiko am höchsten! Auch bei Streetfood lässt die Hygiene häufig zu wünschen übrig. Wenn der erste Eindruck schon schlecht ist, sollte man lieber einen weiten Bogen um einen Stand machen. Professionalität zeigt sich in allen Schritten von der Aufbewahrung über die Handhabung der Zutaten bis hin zur Zubereitung.
7. Richtig packen
Packen Sie ausreichend Medikamente ein, falls Sie welche benötigen. Eine internationale Reiseapotheke kann ebenfalls hilfreich sein. Informieren Sie sich über medizinische Versorgungsmöglichkeiten an Ihrem Reiseziel, insbesondere wenn Sie in entlegene Gebiete reisen.
Nehmen Sie bei komplexen Unverträglichkeiten zusätzlich Snacks und Grundnahrungsmittel mit. Dies ist besonders wichtig für lange Reisen oder Aufenthalte in Regionen, wo geeignete Produkte möglicherweise schwer zu finden sind. Denkbar sind Müsliriegel, verträgliches Brot, Cracker oder notfalls eine Tüte Kartoffelchips.
Fazit
Alle, die sich mit dem Thema Lebensmittelunverträglichkeiten auseinandersetzen müssen, haben wahrscheinlich schon unerfreuliche Erlebnisse im Urlaub hinter sich. Davon sollten Sie sich aber keinesfalls entmutigen lassen. Natürlich hat man nicht immer Einfluss auf alle Umstände, aber man kann mit ein bisschen Planung bereits viele Fehler im Vorfeld vermeiden.
Mit der richtigen Vorbereitung können auch Menschen mit Unverträglichkeiten einen entspannten und genussvollen Urlaub erleben. Lassen Sie sich von Ihrer Ernährungsweise nicht einschränken, sondern sehen Sie sie als Chance, neue kulinarische Erfahrungen zu machen und Ihre Reiseziele auf eine besondere Art kennenzulernen. Ein Ortswechsel und viele schöne Erlebnisse und Erinnerungen tut jedem gut, auch wenn es manchmal mühsam sein kann.

In unserer App Histamin, Fructose & Co. finden Sie wertvolle Hilfestellung zum Thema Ernährung bei Lebensmittelunverträglichkeiten. Erhältlich für iOS und Android.
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Foto von Somi Jaiswal auf Unsplash