Weihnachten mit Histaminintoleranz: So überstehen Sie die Feiertage
11.11.22Histamin Fructose & Co.
Die Weihnachtszeit nähert sich mit rasender Geschwindigkeit, und damit beginnt für viele Menschen mit Histaminintoleranz auch das Kopfzerbrechen vor den Festtagen, an denen viele Fallstricke beim Essen und Trinken lauern. Wir erläutern, worauf man beim Weihnachtsessen achten sollte.
Für die meisten Betroffenen mit Histaminunverträglichkeit ist es nicht möglich, die Menüs der anderen Gäste zu verzehren, ohne dass zumindest gewisse Anpassungen gemacht werden. Insgesamt ist es schwierig, tolle Festtagsrezepte für Menschen zu erstellen, die an den unterschiedlichen Lebensmittelunverträglichkeiten leiden. Zutaten, die für Person A problemlos verträglich sind, lösen bei Person B Beschwerden aus.
Sucht man nach geeigneten histaminarmen Rezepten für das Weihnachtsessen staunt man nicht schlecht über die Vorschläge diverser Seiten zum Thema. Üppige Menüs mit mehreren Gängen mit den ausgefallensten Zutaten werden propagiert, dazu am besten noch eine Flasche histaminarmen Wein (siehe Abbildung 1). Alles in allem eine runde Sache, oder? Wir sind uns nicht so ganz sicher, für welche Zielgruppe diese Gerichte sein sollen, aber sicher nicht für Menschen mit schweren Lebensmittelunverträglichkeiten!
▲ Abbildung 1: Üppiges Weihnachtsmenü, das wir aus verschiedenen Seiten zum Thema Histaminintoleranz entnommen haben.
Ein Rezept aus dem Internet ist deswegen in den meisten Fällen nicht viel mehr als ein Orientierungspunkt und man sollte es immer mit Vorsicht genießen. Verzetteln Sie sich nicht mit Zutaten, die Sie sonst nie verwenden!
Was Weihnachten sicher außergewöhnlich macht, ist, dass man häufig in größerer Runde mit seinen Liebsten feiert. Da möchte man sich natürlich etwas gönnen, am besten alle lästigen Diäten vergessen und unbekümmert feiern. Das ist nur allzu verständlich – es geht schließlich nicht nur Histaminintoleranten so.
Das Weihnachtsmenü ist in der Regel vor allem eines: üppig. Von allem zu viel. Der Verdauungstrakt muss also – ganz unabhängig von den verwendeten Zutaten – mit mehr Kalorien, mehr Fett, mehr Eiweiß und mehr Kohlenhydraten zurechtkommen. Das bringt auch den gesunden Darm an die Grenze, weil er diese Belastung nicht gewohnt ist – nicht umsonst hört man ständig von Völlegefühl, Sodbrennen und Bauchschmerzen an den Festtagen. Das Gleiche gilt für Menschen mit Histaminintoleranz natürlich umso mehr.
Jemand, der selbst nicht betroffen ist, ist selten mit den Grundlagen einer Unverträglichkeit vertraut und tut sich ohne Anleitung schwer, geeignete Gerichte zu kochen. Deswegen sollte man sich immer eng mit der Gastgeberin oder dem Gastgeber abstimmen, damit man schon im Voraus weiß, welche Gerichte auf dem Plan stehen. Ist man selbst der Gastgeber, fallen viele Schritte natürlich einfacher.
Die Abstimmung hilft dabei abzuschätzen, wo es mögliche Fallstricke gibt, und man kann sich geeignete Alternativgerichte überlegen. Man kann z. B. geeignete Desserts vorbereiten oder selbst zubereitetes Gebäck mitbringen. Gerade in Suppen oder schmackhaften Saucen stecken leider häufig unverträgliche Zutaten, deswegen lohnt es sich hier, aktiv beim Kochen mitzuhelfen.
Das erleichtert die Planung und den Ablauf für beide Seiten ungemein. Idealerweise sollten alle Gäste dieselbe Anzahl an Gängen serviert bekommen, da es unangenehm sein kann, wenn man als einziger bei einem Gang nichts isst. Abweichende Gerichte sind in der Regel jedoch unproblematisch.
Wenn man nicht selbst kocht und einkauft, hat man leider keine Kontrolle über die verwendeten Zutaten oder ihre Qualität. Hier besteht aber in der Regel Handlungsbedarf. Gerade beim Kauf und auch beim Umgang mit empfindlichen Lebensmitteln wie Fisch oder Geflügel werden regelmäßig Fehler gemacht, die die Bildung von Histamin begünstigen (siehe Artikel Lebensmittel richtig auftauen). Auch verwenden viele Menschen Fertigprodukte beim Kochen, die bei Histaminintoleranz möglicherweise nicht geeignet sind. Hier fährt man am besten, wenn man möglichst mit sehr frischen und naturbelassenen Zutaten kocht. Mithilfe unserer App kann man überprüfen, welche Zutaten geeignet sind und was man beachten muss.
Häufig ist es so, dass man auch vergleichsweise problematische Mahlzeiten einmalig verträgt und es erst nach wiederholten "Ernährungssünden" zu Beschwerden kommt. Vor den Weihnachtstagen kann es also Sinn machen, einige Tage lang möglichst nur verträgliche Lebensmittel zu sich zu nehmen, also einfache Gerichte mit natürlichen Zutaten, frei von Zusatzstoffen und Histaminquellen. Das gibt dem Verdauungstrakt Zeit, sich zu erholen, und man kann sich so einen kleinen Puffer für die Weihnachtsfeiertage erarbeiten.
An den Festtagen gehört meistens ein Glas Sekt oder reichlich Wein zum Programm. Online wird oft histaminfreier Wein als geeignetes Getränk empfohlen. Grundsätzlich ist es zwar zu begrüßen, dass es histaminreduzierten Wein gibt und dass hier eine Qualitätskontrolle stattfindet, denn ein niedriger Histamingehalt spricht bei Wein für einen sauberen Produktionsprozess. Allerdings eliminiert man mit dem Histamin nur einen von mehreren Problemfaktoren beim Wein und anderen alkoholischen Getränken. Außerdem: Was nützt ein histaminfreier Wein, wenn stattdessen im Essen reichlich Histamin enthalten ist?
Bevor man sich an die Zubereitung eines Weihnachtsmenüs im Kreise von Familie oder Freunden stürzt, sollte man sich einige Gedanken zum Ablauf und zu den Gerichten machen – sorgfältige Planung erleichtert den Ablauf für alle Beteiligten ungemein. Dies hilft auch dabei, den Kopf frei zu bekommen und das Fest zu genießen.
Man sollte nicht ungeprüft Rezepte aus dem Internet übernehmen – vor allem nicht, wenn sie viele Zutaten enthalten, die sonst nicht regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, beispielsweise exotische Gewürze. Dabei kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, v. a. im Zusammenspiel mit Alkohol. Man sollte interessante Gerichte deswegen einmal probekochen. Man kann sich im Vorfeld auch potenzielle Gerichte vom Gastgeber schicken lassen und diese zubereiten. Dann ist man auf der sicheren Seite.
Einige Hilfsmittel können dazu beitragen, das Weihnachtsmenü besser zu vertragen. Sie helfen entweder dabei, Nebenwirkungen zu dämpfen oder das Essen besser zu verdauen. Auch hier sollte man aber nicht erst kurz vorher aktiv werden, man möchte ja schließlich nicht an Heiligabend herausfinden, dass man ein Medikament nicht verträgt.
Wichtig ist, dass Sie auf Ihren Körper hören, aber sich auch mal etwas gönnen. Stress kann die Symptome deutlich verschlimmern, deswegen ist gute Vorbereitung das A und O, um die Tage ganz entspannt anzugehen. Wenn man gut drauf ist, verträgt man vieles besser, und das ist die Grundlage für ein schönes Weihnachtsfest.
In unserer App Histamin, Fructose & Co. finden Sie wertvolle Hilfestellung zum Thema Ernährung bei Lebensmittelunverträglichkeiten. Erhältlich für iOS und Android.
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Ausgefallene Rezepte bei Histaminintoleranz?
Für die meisten Betroffenen mit Histaminunverträglichkeit ist es nicht möglich, die Menüs der anderen Gäste zu verzehren, ohne dass zumindest gewisse Anpassungen gemacht werden. Insgesamt ist es schwierig, tolle Festtagsrezepte für Menschen zu erstellen, die an den unterschiedlichen Lebensmittelunverträglichkeiten leiden. Zutaten, die für Person A problemlos verträglich sind, lösen bei Person B Beschwerden aus.
Sucht man nach geeigneten histaminarmen Rezepten für das Weihnachtsessen staunt man nicht schlecht über die Vorschläge diverser Seiten zum Thema. Üppige Menüs mit mehreren Gängen mit den ausgefallensten Zutaten werden propagiert, dazu am besten noch eine Flasche histaminarmen Wein (siehe Abbildung 1). Alles in allem eine runde Sache, oder? Wir sind uns nicht so ganz sicher, für welche Zielgruppe diese Gerichte sein sollen, aber sicher nicht für Menschen mit schweren Lebensmittelunverträglichkeiten!
▲ Abbildung 1: Üppiges Weihnachtsmenü, das wir aus verschiedenen Seiten zum Thema Histaminintoleranz entnommen haben.
Ein Rezept aus dem Internet ist deswegen in den meisten Fällen nicht viel mehr als ein Orientierungspunkt und man sollte es immer mit Vorsicht genießen. Verzetteln Sie sich nicht mit Zutaten, die Sie sonst nie verwenden!
Darm an der Belastungsgrenze
Was Weihnachten sicher außergewöhnlich macht, ist, dass man häufig in größerer Runde mit seinen Liebsten feiert. Da möchte man sich natürlich etwas gönnen, am besten alle lästigen Diäten vergessen und unbekümmert feiern. Das ist nur allzu verständlich – es geht schließlich nicht nur Histaminintoleranten so.
Das Weihnachtsmenü ist in der Regel vor allem eines: üppig. Von allem zu viel. Der Verdauungstrakt muss also – ganz unabhängig von den verwendeten Zutaten – mit mehr Kalorien, mehr Fett, mehr Eiweiß und mehr Kohlenhydraten zurechtkommen. Das bringt auch den gesunden Darm an die Grenze, weil er diese Belastung nicht gewohnt ist – nicht umsonst hört man ständig von Völlegefühl, Sodbrennen und Bauchschmerzen an den Festtagen. Das Gleiche gilt für Menschen mit Histaminintoleranz natürlich umso mehr.
Vermeiden Sie es, sich zu überessen! Schon durch diese einfache Maßnahme kann man den Verdauungstrakt deutlich entlasten und so das Mahl entschärfen, ohne dass man sich großartig einschränken muss. Verdauungsenzyme in Kapselform können bei üppigen Mahlzeiten helfen, Nahrungsbestandteile wie Fett oder Eiweiß besser zu verdauen und so auch die Verträglichkeit zu erhöhen. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob diese für Sie in Frage kommen.
Ablauf im Voraus planen
Jemand, der selbst nicht betroffen ist, ist selten mit den Grundlagen einer Unverträglichkeit vertraut und tut sich ohne Anleitung schwer, geeignete Gerichte zu kochen. Deswegen sollte man sich immer eng mit der Gastgeberin oder dem Gastgeber abstimmen, damit man schon im Voraus weiß, welche Gerichte auf dem Plan stehen. Ist man selbst der Gastgeber, fallen viele Schritte natürlich einfacher.
Die Abstimmung hilft dabei abzuschätzen, wo es mögliche Fallstricke gibt, und man kann sich geeignete Alternativgerichte überlegen. Man kann z. B. geeignete Desserts vorbereiten oder selbst zubereitetes Gebäck mitbringen. Gerade in Suppen oder schmackhaften Saucen stecken leider häufig unverträgliche Zutaten, deswegen lohnt es sich hier, aktiv beim Kochen mitzuhelfen.
Das erleichtert die Planung und den Ablauf für beide Seiten ungemein. Idealerweise sollten alle Gäste dieselbe Anzahl an Gängen serviert bekommen, da es unangenehm sein kann, wenn man als einziger bei einem Gang nichts isst. Abweichende Gerichte sind in der Regel jedoch unproblematisch.
Auf Qualität der verwendeten Zutaten achten
Wenn man nicht selbst kocht und einkauft, hat man leider keine Kontrolle über die verwendeten Zutaten oder ihre Qualität. Hier besteht aber in der Regel Handlungsbedarf. Gerade beim Kauf und auch beim Umgang mit empfindlichen Lebensmitteln wie Fisch oder Geflügel werden regelmäßig Fehler gemacht, die die Bildung von Histamin begünstigen (siehe Artikel Lebensmittel richtig auftauen). Auch verwenden viele Menschen Fertigprodukte beim Kochen, die bei Histaminintoleranz möglicherweise nicht geeignet sind. Hier fährt man am besten, wenn man möglichst mit sehr frischen und naturbelassenen Zutaten kocht. Mithilfe unserer App kann man überprüfen, welche Zutaten geeignet sind und was man beachten muss.
Freiwillige Fastenperiode einlegen
Häufig ist es so, dass man auch vergleichsweise problematische Mahlzeiten einmalig verträgt und es erst nach wiederholten "Ernährungssünden" zu Beschwerden kommt. Vor den Weihnachtstagen kann es also Sinn machen, einige Tage lang möglichst nur verträgliche Lebensmittel zu sich zu nehmen, also einfache Gerichte mit natürlichen Zutaten, frei von Zusatzstoffen und Histaminquellen. Das gibt dem Verdauungstrakt Zeit, sich zu erholen, und man kann sich so einen kleinen Puffer für die Weihnachtsfeiertage erarbeiten.
Problemfall alkoholische Getränke
An den Festtagen gehört meistens ein Glas Sekt oder reichlich Wein zum Programm. Online wird oft histaminfreier Wein als geeignetes Getränk empfohlen. Grundsätzlich ist es zwar zu begrüßen, dass es histaminreduzierten Wein gibt und dass hier eine Qualitätskontrolle stattfindet, denn ein niedriger Histamingehalt spricht bei Wein für einen sauberen Produktionsprozess. Allerdings eliminiert man mit dem Histamin nur einen von mehreren Problemfaktoren beim Wein und anderen alkoholischen Getränken. Außerdem: Was nützt ein histaminfreier Wein, wenn stattdessen im Essen reichlich Histamin enthalten ist?
Alkohol wird sich immer negativ auf die Verdauung auswirken. Wenn man nicht auf Alkohol verzichten möchte, empfiehlt es sich, eine großzügige Pause zwischen dem Essen und dem Konsum von Alkohol lassen. Auch können Antihistaminika oder Mastzellstabilisatoren dabei helfen, die schädlichsten Effekte vom Alkoholgenuss abzufedern. Insgesamt gibt es bei Alkohol leider keine Patentlösung, viele Betroffene vertragen ihn leider nur sehr schlecht.
Fazit
Bevor man sich an die Zubereitung eines Weihnachtsmenüs im Kreise von Familie oder Freunden stürzt, sollte man sich einige Gedanken zum Ablauf und zu den Gerichten machen – sorgfältige Planung erleichtert den Ablauf für alle Beteiligten ungemein. Dies hilft auch dabei, den Kopf frei zu bekommen und das Fest zu genießen.
Man sollte nicht ungeprüft Rezepte aus dem Internet übernehmen – vor allem nicht, wenn sie viele Zutaten enthalten, die sonst nicht regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, beispielsweise exotische Gewürze. Dabei kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, v. a. im Zusammenspiel mit Alkohol. Man sollte interessante Gerichte deswegen einmal probekochen. Man kann sich im Vorfeld auch potenzielle Gerichte vom Gastgeber schicken lassen und diese zubereiten. Dann ist man auf der sicheren Seite.
Einige Hilfsmittel können dazu beitragen, das Weihnachtsmenü besser zu vertragen. Sie helfen entweder dabei, Nebenwirkungen zu dämpfen oder das Essen besser zu verdauen. Auch hier sollte man aber nicht erst kurz vorher aktiv werden, man möchte ja schließlich nicht an Heiligabend herausfinden, dass man ein Medikament nicht verträgt.
Wichtig ist, dass Sie auf Ihren Körper hören, aber sich auch mal etwas gönnen. Stress kann die Symptome deutlich verschlimmern, deswegen ist gute Vorbereitung das A und O, um die Tage ganz entspannt anzugehen. Wenn man gut drauf ist, verträgt man vieles besser, und das ist die Grundlage für ein schönes Weihnachtsfest.
In unserer App Histamin, Fructose & Co. finden Sie wertvolle Hilfestellung zum Thema Ernährung bei Lebensmittelunverträglichkeiten. Erhältlich für iOS und Android.
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